Autonomes Fahren Wie Roboterautos sich verständlich machen

Quelle: sp-x

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Schon die nonverbale Kommunikation zwischen zwei menschlichen Autofahrern ist häufig kompliziert. Maschinen stellt die Verständigung mit anderen Verkehrsteilnehmern vor noch größere Aufgaben.

Die virtuellen Augen sollen Sicherheit schaffen.
Die virtuellen Augen sollen Sicherheit schaffen.
(Bild: Jaguar Land Rover)

Keine Stimme, keine Mimik und keine Körpersprache – Roboterautos werden die am schwersten zu durchschauenden Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr der Zukunft sein.

Damit die stummen Maschinen demnächst kein Sicherheitsrisiko an Kreuzungen und Übergängen sind, müssen sie eine verständliche Sprache erlernen, mit der sie sich Fußgängern, Radfahrern und menschlichen Autofahrern mitteilen können. Wie diese aussehen könnte, wird aktuell erforscht.

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Verschiedene Kommunikationsansätze

Dass Roboautos mit ihrer Umwelt kommunizieren müssen, ist für Entwickler und Hersteller schon lange klar. Nur beim „Wie“ herrschte weitgehend Orientierungslosigkeit. Jeder Prototyp und jede Studie verfolgte einen eigenen Ansatz. Audi etwa experimentierte mit Projektionen. Das heißt Licht-Symbole, die das Auto mittels der Scheinwerfer auf die Straße wirft und dort von anderen Verkehrsteilnehmern gelesen werden.

Der schwedische Zulieferer Semcon setzte auf ein Bildschirmgesicht auf dem Kühlergrill, das Passanten freundlich zulächelt, wenn diese die Straße überqueren sollen. Ein ähnlicher Ansatz: die riesigen Elektro-Augen von JaguarM; inklusive Lid, Iris und Pupille sollten sie Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmern aufnehmen.

So stimmig und interessant die Ideen auch sind: Wildwuchs funktioniert im Straßenverkehr nicht. Wenn autonome Autos in großer Zahl auf die Straße rollen, brauchen sie eine einheitliche Sprache. Es ist nicht vorstellbar, dass jeder Autohersteller seine eigene Lösung etabliert.

Suche nach einer universalen Kommunikationsform

Der Ingenieur Stephan Cieler sucht nach der universalen Kommunikationsform für Roboautos. Der Entwickler beim Zulieferer Continental arbeitet unter anderem in den ISO-Normungsgremien an der Standardisierung sogenannter externer und dynamischer Mensch-Maschine-Schnittstellen („Human Machine Interface“).

Ihn beschäftigt, wie sich Roboter-Fahrzeug und lebendige Verkehrsteilnehmer künftig am sichersten austauschen können. Etwa am Zebrastreifen, wo die wichtigste Frage lautet, ob das Auto auch wirklich anhält, wenn man auf die Fahrbahn tritt. Oder an Engstellen, wo zwei Fahrzeugführer sich über die Vorfahrt einigen müssen.

Grundlegendes Regelwerk

Cieler und sein Team haben zunächst 17 Regeln für Mensch-Maschine-Schnittstellen entwickelt. So etwas wie das grundlegende Regelwerk der Kommunikation zwischen dem Auto und seiner belebten Umwelt. Die Signale des Autos müssen eindeutig sein und darüber hinaus mit dem sonstigen Verhalten des Fahrzeugs übereinstimmen.

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